Reiterstatue am Heldenplatz

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Wien: Medizin-Kongresse von Weltrang seit 1873

Ausgehend von Wien, entwickelte sich die Medizin im 19. Jahrhundert zur modernen naturwissenschaftlichen Disziplin, wie wir sie heute kennen. Treibende Kraft war die "Zweite Wiener Medizinische Schule" rund um den Medizinpionier Carl von Rokitansky (1804-1878). Der Pathologe war maßgeblich für die Positionierung Wiens als einer der bahnbrechendsten Wissenschaftsorte jener Zeit verantwortlich.

Objektive Beobachtung als Maß aller Dinge

Die "Zweite Wiener Medizinische Schule" forschte nach den Ursachen, Symptomen und Übertragungswegen von Krankheiten, um gleichzeitig neue Methoden der Diagnostik und Therapie zu entwickeln. Mit seinen Ideen begründete Carl von Rokitansky die pathologische Anatomie als selbstständige Disziplin und vernetzte sie mit der klinischen Medizin. Die objektive Beobachtung von Krankheitsverläufen, um daraus Präventions- und Therapieansätze zu entwickeln, standen im Mittelpunkt. Der Leitsatz lautete: "Forschen, um zu heilen."

Von Impfen bis Hygiene

Einen der Höhepunkte in der Vermittlung dieses revolutionären neuen Denkens bildete der im Zuge der Wiener Weltausstellung 1873 veranstaltete "III. internationale medizinische Kongress", der im September 1873 ein weltweites Fachpublikum nach Wien holte. Die wissenschaftliche Evidenz für die Wirksamkeit der Pockenimpfung war ebenso ein wichtiges Thema, wie im Zuge des Kongresses Fragen zur öffentlichen Hygiene in urbanen Ballungszentren diskutiert wurde. Ziel war es präventive Ansätze zur Vermeidung von Epidemien wie die Cholera zu finden. Die Wiener Weltausstellung 1873, die 2023 ihr 150. Jubiläum feiert, war die Geburtsstunde Wiens als Austragungsort bedeutender Medizin-Kongresse.

Patentschutz, Volkswirtschaft und Kunst

Doch auch abseits der Medizin setzte die Weltausstellung auf eine starke Bildungskomponente und machte Wien im 19. Jahrhundert zur bedeutenden Kongressmetropole des Industriezeitalters. Im Rahmen der Weltausstellung fand der internationale Patentkongress statt, der heute noch als Meilenstein des internationalen Patentschutzes gilt. Aber auch der Kongress deutscher Volkswirte fand 1873 in Wien statt. Und was wäre Wien ohne die Kunst: Mit dem ersten kunstwissenschaftlichen Kongress setzte die Weltausstellung Akzente im Bereich der Konservierung von Kunstobjekten. Aber auch Branchentreffen der Flachsindustrie, des Brauereiwesens und des Obst- und Weinbaus waren 1873 in Wien von großer Bedeutung. Diese frühe Positionierung Wiens als Kongressmetropole und Meeting Destination wirkt bis heute.

Wien 2023: Meet the World

Ein Blick auf den Kongress- und Meetingkalender in Wien 2023 spricht Bände: Mit dem European Congress of Radiology (ECR), dem Congress of the European Society of Cataract and Refractive Surgeons (ESCRS) sowie der General Assembly of the European Geosciences Union (EGU) und der IAAPA Conference & EXPO Europe (Euro Attractions Show) gehen in Wien 2023 gleich vier Kongresse mit einer geplanten Teilnehmer:innenzahl von jeweils über 10.000 Personen über die Bühne. Das Austria Center Vienna und das Messe Wien Exhibition & Congress Center bieten für diese Kapazitäten die nötige, hochprofessionelle Infrastruktur.

Weitere Großkongresse in Wien

Und 2023 ist Wien Schauplatz von weiteren Großkongressen mit je über 3.000 Teilnehmer:innen. Die St. Gallen International Breast Cancer Conference findet ebenso in Wien statt wie der Annual Congress of the European Society for Radiotherapy and Oncology (ESTRO). Aber auch der Annual Congress of the European Association of Nuclear Medicine sowie der Annual Congress of the European Federation of National Associations of Orthopaedics and Traumatology (EFFORT) sind 2023 in der Meeting Destination Vienna zu Gast.

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