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Tagungsbilanz 2022: Erfolgreicher Restart für Meetingmetropole Wien

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„Wien überzeugt und begeistert Meetingplaner:innen auch in herausfordernden Zeiten und hat 2022 die Trendumkehr geschafft“, so Christian Woronka, Leiter des Vienna Convention Bureau (VCB) des WienTourismus. Besonders das Thema Nachhaltigkeit hat sich in der Meetingbranche von einem Trend zur Notwendigkeit entwickelt und auch Vielfalt und Inklusion nehmen bei der Veranstaltungsplanung einen immer größeren Raum ein. „Bereits 2022 konnten wir spannende Neueröffnungen in unser Location-Portfolio aufnehmen und auch 2023 kommt ein weiterer außergewöhnlicher Veranstaltungsort hinzu. Wir freuen uns über den konstanten Zuwachs!“, so Woronka.

79% der Meetings, 74% der Teilnehmer:innen 2019 erreicht

Wien setzt seinen Weg als globale Meetingmetropole weiter fort. Während sämtliche andere Kennzahlen der Wiener Meetingindustrie noch unter dem Vorkrisenjahr 2019 liegen, übertraf die Gesamtzahl der Kongresse – dank einer starken Steigerung nationaler Veranstaltungen – bereits ihr bisheriges All-Time-High. Das Resultat der vereinten Bemühungen aller Akteur:innen in Wiens Meetingindustrie: 4.339 Tagungen (Kongresse und Firmenveranstaltungen) im Jahr 2022 bedeuten ein Plus von 143% zu 2021 bzw. 79% des Aufkommens 2019. Hervorzuheben sind hier die nationalen Kongresse, die anders als ihr internationales Pendant (531) oder auch Firmenevents (international: 1.507, national: 1.160) mit 1.141 Veranstaltungen bereits über ihrem Wert aus 2019 (733) lagen. Alle Tagungen zusammen brachten Wien rund 451.000 Teilnehmer:innen, die in Summe 1.187.000 Nächtigungen generierten – ein Teilnehmer:innen-Plus von 222% zu 2021 (74% des Niveaus 2019) bzw. ein Nächtigungs-Plus von 317% (75% des Niveaus 2019). Wiens Tagungsindustrie leistete damit einen Beitrag von 9% zum Gesamtnächtigungsaufkommen des Jahres 2022 (13,2 Mio. Nächtigungen).

Internationale Großkongresse kommen zurück

Trotz neuer Rekordzahl bei nationalen Kongressen sind nach wie vor internationale Kongresse am stärksten ausschlaggebend für das wirtschaftliche Gesamtergebnis: Mit einem Anteil von 12% am gesamten Tagungsaufkommen 2022 repräsentiert dieses Segment nicht nur 43% aller Teilnehmer:innen und 72% des Nächtigungsaufkommens, sondern auch 79% der durch alle Tagungen generierten Wertschöpfung und Steuereinnahmen. „Vor allem im zweiten Halbjahr 2022 setzte die Rückkehr der Großkongresse mit mehreren Tausend Teilnehmer:innen wieder ein. 2023 zählen wir bis dato schon mehr als 50 Kongresse ab 1.000 Teilnehmer:innen, darunter 16 Großkongresse ab 3.000 Personen bzw. vier, die sogar die 10.000er-Marke wieder überschreiten“, erklärt Norbert Kettner, Direktor des WienTourismus. Den Anfang machte der European Congress of Radiology mit insgesamt über 17.000 teilnehmenden Personen aus 122 Ländern im März. Die Bedeutung von Kongressgästen wird auch deutlich, wenn man deren Ausgabeverhalten analysiert: Mit durchschnittlich 552 Euro weisen sie etwa doppelt so hohe Tagesausgaben auf wie der Durchschnitt aller Wien-Reisenden. Diese Ausgaben umfassen beispielsweise Hotelnächtigungen, Teilnahmegebühren, Konsumation in gastronomischen Betrieben, Eintritte, Shoppingausgaben oder Transportleistungen vor Ort.

Renaissance des Rahmenprogramms: „Bleisure Travel“

Die durchschnittliche Dauer internationaler Kongresse erhöhte sich im Vorjahr auf 3,1 Tage (von 2,9 Tagen im Jahr 2019). Das Interesse beim Publikum, den Aufenthalt für private Zwecke zu verlängern wächst. Waren die Jahre vor der Pandemie von einer Straffung der Aufenthaltsdauer geprägt, so ist nun „Bleisure Travel“ das Gebot der Stunde. „Persönliche Begegnungen und Live-Erlebnisse vor Ort haben nach Jahren der Pandemie besonderen Wert gewonnen. Man nutzt den Geschäftsaufenthalt, um sich stärker auf die Destination einzulassen und sie zu genießen – deutliche Indikatoren dafür, dass Wien seine Attraktivität in der Pandemie nicht verlor, sondern sie ausbauen konnte“, so Kettner.

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Wien stärkt Position als Medizin-Hub

Wien galt schon vor der Pandemie als Hub für medizinische Kongresse. Nach den Einbrüchen 2020 und 2021 meldeten sich diese 2022 gleich mit einem Rekord zurück: Veranstaltungen aus dem Bereich der Humanmedizin generierten mit dem – bisher höchsten – Anteil von 45% den Großanteil jener Nächtigungen, die in Wien durch Kongresse zustande kamen, gefolgt von den Disziplinen Wirtschaft/Politik (15%), Natur- und Geisteswissenschaften (je 9%) sowie Kongressen der Vereinten Nationen (9%). Letzte sorgten vor allem in den Krisenjahren für Stabilität und waren 2021 für die meisten Kongressnächtigungen verantwortlich.

Nachhaltigkeit: Kein „Nice-to-have“ mehr, sondern Maxime

„Nachhaltigkeit in all ihren Facetten hat sich auch in der Meetingbranche von einem Trend zur Notwendigkeit entwickelt“, so Christian Woronka. Rund ein Fünftel der in Österreich mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichneten Beherbergungsbetriebe befindet sich in Wien – die Stadt zählte Ende 2022 rund 40% aller zertifizierten Betten im Land. Seit 2011 zertifiziert das Vienna Convention Bureau Green Meetings und unterstützt Veranstalter bei deren Zustandekommen und der Auswahl geeigneter Meeting-Venues. „Wien verfügt über mehr als 40 umweltzertifizierte Locations, vom Austria Center Vienna als größtes Kongresszentrum Österreichs über geschichtsträchtige Institutionen wie das Kunsthistorische Museum oder die Nationalbibliothek bis hin zu modernen Tagungshotels“, so Woronka. Seit 2010 zählte Wien mehr als 668 zertifizierte Meetings und damit 42% aller zertifizierten Tagungen, die in diesem Zeitraum in Österreich stattfanden. „Veranstalterseitig steigt die Erwartung an die Destination hinsichtlich Reduktion des ökologischen Fußabdrucks zunehmend, bei der Zahl zertifizierter Meetings und Betriebe orte ich aber durchaus noch Potenzial“, erklärt Woronka. Ziel ist die deutliche Steigerung von Zertifizierungen, doch auch einzelne Maßnahmen tragen dazu bei Veranstaltungen nachhaltiger zu gestalten. „Gerade im Bereich Mobilität bietet Wien als Vorzeigestadt des öffentlichen Verkehrs beste Voraussetzungen und punktet im internationalen Vergleich. Neue, auf die Meetingindustrie maßgeschneiderte Angebote seitens ÖBB und City Airport Train (CAT) verstärken das Angebot für Veranstalter zusätzlich. Durch die hohen Sozial- und Umweltstandards in Österreich haben wir insgesamt gute Karten“ so Woronka.

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Vom Social-Impact-Workshop zum Backkurs mit Omas und Opas

Im WienTourismus wird Nachhaltigkeit nicht alleinig im Sinne der Ökologie gedacht. Neben der ökonomischen Dimension liefert der sozio-kulturelle Aspekt umfangreiche Ansatzpunkte für die Meetingdestination. Das VCB unterstützt Veranstalter etwa dabei, Social-Impact-Workshops oder soziale Stadttouren ins Rahmenprogramm aufzunehmen oder ermöglicht Kooperationen mit dem Generationencafé „Vollpension“ oder dem magdas-Hotel, das Geflüchteten neue Perspektiven bietet. „Das Thema Vielfalt beschäftigt Veranstalter intensiv. Sie legen Wert auf Inklusion und Diversität – von der Speaker-Auswahl bis hin zu erweiterten Zugangsmöglichkeiten für eine möglichst breite Gruppe an Teilnehmer:innen“, erklärt Woronka.

Hybride Meetings: Verstärker, aber kein Ersatz von Präsenzveranstaltungen

Welche Rolle spielen hybride Meetings nach der Pandemie? „Sie vergrößern die Reichweite einer Tagung, stellen allerdings auch einen nicht zu unterschätzenden Kostenfaktor dar. In die Tiefe gehende Interaktion wird weiterhin Face-to-Face stattfinden“, so Woronka. „Kurze Info-Meetings werden künftig wohl zu einem Gutteil digital bleiben, doch wo Networking, die Teilnahme gesamter Branchen oder begleitende Ausstellungen Bestandteil von Meetings sind, stößt die digitale Welt an ihre Grenzen. Der Trend geht zurück zu physischen Veranstaltungen, bei denen digitale Komponenten als Erweiterung betrachtet werden. Veranstaltungen besitzen nach wie vor hohe Inspirationskraft, die Teilnahme vor Ort ermöglicht aus dem Arbeitsalltag auszubrechen und sich mit neuen Impulsen auseinanderzusetzen. Das Eintauchen in lokale Kulturen und das Schaffen gemeinsamer Erlebnisse gelingt nur bei Live-Veranstaltungen. Als lebenswerte und smarte Kulturhauptstadt bietet Wien unzählige Möglichkeiten Meetings zu besonderen Erlebnissen zu machen“, so Woronka.

Neue Locations erweitern Portfolio der Destination

Das Vertrauen in den Tagungsstandort Wien ist ungebrochen. Umfangreiche Investitionen in Erneuerung bestehender sowie Errichtung neuer Meeting-Venues zeugen davon, dass Wien mit erstklassiger Tagungsinfrastruktur aus der Pandemie hervorgeht. „Mit der Eventlocation ‚Ariana‘ in der Seestadt Aspern, der ‚Weitsicht Cobenzl‘ im Biosphärenpark Wienerwald sowie der Heidi Horten Collection gab es bereits 2022 spannende Neueröffnungen. 2023 kommt mit dem als ‚House of Strauss‘ neu eröffnenden Casino Zögernitz eine weitere Location dazu. Bereits jetzt freuen wir uns auf die Wiedereröffnung des Wien Museums, das ab 2024 auch für Meetings und Begleitveranstaltungen zur Verfügung steht – allesamt wertvolle Assets im Akquiseprozess“, erklärt Woronka.

Weltweit auf Akquise: 200 Bewerbungen am Laufen

Derzeit laufen im Vienna Convention Bureau weltweit mehr als 200 Bewerbungen für Kongresse und Firmenveranstaltungen. Die Kommunikationsaktivitäten der Meeting Destination Vienna konzentrieren sich 2023 hauptsächlich auf die USA, Großbritannien, Belgien, Deutschland und die Schweiz. Fachmedienkooperationen, eine Pressereise mit US-Fachmedien und in Summe mehr als 30 internationale Sales-Aktivitäten, Workshops und Kund:innen-Events werden von der Teilnahme an den wichtigsten Branchenveranstaltungen und Messen ergänzt, beispielsweise der „IMEX“ in Frankfurt und Las Vegas, der „The Meetings Show“ in London oder der „ibtm“ in Barcelona.